Employee Shortage – was können Unternehmen tun? (Teil II)
Der branchenübergreifende Fachkräftemangel beschäftigt den gegenwärtigen Arbeitsmarkt auch in diesem Jahr und charakterisiert eine Kernproblematik für Unternehmen und deren HR-Teams dar. Interne Strukturen müssen analysiert und optimiert werden, um konkrete Strategien zu entwickeln, die der Gewinnung geeigneter Kandidaten beitragen. Dabei wird der Blick verstärkt auf den Kandidaten selbst und dessen Wohlbefinden innerhalb des Einstellungsprozesses gerichtet. Dennoch stellt sich Unternehmen die Frage welche Faktoren während der Bewerbungsphase am relevantesten sind und was Unternehmen konkret dazu beitragen können?
Ein gutes Marktverständnis ist die Voraussetzung, um passende Bewerber für offene Positionen zu identifizieren. In vielen aktuellen Bewerbungsprozessen steht allein der Kandidat im Mittelpunkt. Deswegen ist es umso wichtiger, eine individuelle und passende Strategie zu entwerfen, um aus der Masse hervorzustechen. Bei einer Befragung von Bewerbern gab mehr als die Hälfte der Teilnehmer (64 Prozent) an, dass sie sich gegen eine Bewerbung entschieden haben, obwohl das eigene Profil mit der ausgeschriebenen Position übereingestimmt hat. Doch was sind die Gründe dieses Verhaltens? Die Umfrageteilnehmer sind sich einig: sie wünschen sich Flexibilität und Effizienz. Ein absolutes No-Go stellt dabei bereits die Datenübertragung bei der Einreichung der Bewerbungsunterlagen dar, die oft sehr langsam und mit Komplikationen verbunden ist. Die Hälfte der befragten Kandidaten (50 Prozent) erklärt zudem, dass auch mangelnde mobile Bewerbungsmöglichkeiten einen Grund darstellen weshalb von Bewerbungen abgesehen wurde. Für Unternehmen bedeutet dies den Digitalisierungsprozess im Unternehmen voranzutreiben und gegebenenfalls eine One Click Bewerbungsmöglichkeit zu implementieren. Das wahrscheinlich wichtigste Stichwort in der Bewerbungsdebatte: Kommunikation. Im digitalen Zeitalter legen Fachkräfte einen besonders hohen Wert auf einen zügigen und reibungslosen Austausch. Es empfiehlt sich, dass Unternehmen schon vorab ein konkretes Recruiting Team definieren, um den Anforderungen und Wünschen des aktuellen Bewerbermarktes gerecht werden zu können. HR-Verantwortliche können einen Überblick über den gesamten Marktes generieren und daraufhin zielsicher abschätzen, welche Faktoren für spezifische Positionen tatsächlich von Bedeutung sind und welche den Recruitingprozess nur ergebnislos in die Länge ziehen.
Von absoluter Priorität ist daher, dass Unternehmen ihre Bewerber verstehen müssen. Der Wandel des Arbeitsmarktes bedingt gleichzeitig einen Wandel der bestehenden Methodik. Einen Schlüsselfaktor stellt dabei ganz klar die Digitalisierung dar. Diese ist der Treiber für neue Strukturen im Rekrutierungs- und Bewerbungsprozess. Deswegen ist es unerlässlich, dass Arbeitgeber sich mit dem Wandel umstellen und anpassen müssen, um dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können.