Multiorganversagen
Unter einem Multiorganversagen versteht man den akut lebensbedrohlichen Zustand, bei dem mehrere lebenswichtige Organe gleichzeitig ausfallen. Dabei handelt es sich insbesondere um Lunge, Niere, Leber und Darm. Auslöser für ein Multiorganversagen sind dabei meistens entweder bakterielle Vergiftungen oder Unfälle.
Patienten, die an einem Multiorganversagen leiden, müssen umgehend intensivmedizinisch behandelt werden. Oftmals tritt ein solcher Zustand jedoch auch erst auf der Intensivstation auf. Auch wenn es direkt erkannt wird und sofort Maßnahmen eingeleitet werden, führt der Zustand oftmals zum Tod.
Ein Multiorganversagen aufgrund eines Unfalls kann wie eine Art Kettenreaktion gesehen werden, bei der der Ausfall eines Organs den Ausfall eines anderen verursacht. Bei einer bakteriellen Vergiftung hingegen verbreiten sich die Giftstoffe in kürzester Zeit über den gesamten Körper und löst starke Entzündungen in den Organen aus.
Symptome können stark variieren, je nachdem welche Organe eine Insuffizienz aufweisen. Häufige Erscheinungsformen sind dabei ein schnelles Ansteigen oder Abfallen der Körpertemperatur, eine gelbliche oder bläuliche Verfärbung der Haut, Unruhe und Verwirrtheit und ein Zittern der Hände.
Als Folge eines Multiorganversagens müssen die Funktionen der ausgefallenen Organe zum Teil durch intensivmedizinische Eingriffe kompensiert werden. Das kann zum einen den Anschluss und die Abhängigkeit von Maschinen an den Patienten bedeuten oder die Entnahme ganzer Organe mit sich bringen. Zudem kann der Zustand ein eingeleitetes Koma erfordern, wenn es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Gehirns kommt. Oftmals sind die Schäden eines Multiorganversagens irreversibel.
Bei der Behandlung kommt es auf den Auslöser an. Ist die Ursache eine bakterielle Infektion, so muss der Entzündungsherd schnellstmöglich entfernt werden. Dies geschieht entweder über diverse Dialysen oder über die Einnahme von Antibiotika. Bei schweren Verletzungen der Organe durch einen Unfall bleibt meist nur die Option der maschinellen Unterstützung der Organe. Auch wenn der Patient von der lebensbedrohlichen Situation gerettet wird, haben diese Menschen danach eine deutlich verkürzte Lebenserwartung.