Nicht-Interventionelle Studie (NIS)
Eine Nicht-Interventionelle Studie (NIS) beschäftigt sich im Gegensatz zu klinischen Studien mit Arzneimitteln und pharmazeutischen Produkten, die bereits eine Zulassung erhalten haben. Anhand eines vorgegebenen Beobachtungsplan, in dem Fallzahlen, Auswertungsmethoden und explizite Beobachtungsfragen dokumentiert sind, werden die ausgewählten Patienten unter normalen Praxisbedingungen behandelt. Der Grund dafür, dass es bei der Behandlung und/oder Diagnose keine konkreten Vorgaben gibt, ist die Arzneimittelanwendung unter realistischen Bedingungen zu beobachten, zu erfassen und die Ergebnisse zu analysieren. Auch Parameter wie Begleitmedikation und Compliance werden damit konkret beachtet. Zudem benötigen Teilnehmer einer Nicht-Interventionelle Studie im Gegensatz zu Teilnehmern einer klinischen Studie keine zusätzlichen Versicherungen. Da das Präparat bereits auf dem Markt zugelassen wurde, haftet bei auftretenden Anwendungskomplikationen der Arzneimittelhersteller.
Nicht-Interventionelle Studien lassen sich in verschiedene Arten gliedern:
- Anwendungsbeobachtungen
- Kohorten Studien
- Fall-Kontroll-Studien
- Register Studien
Ziel einer solchen Studie ist es einerseits ein präzises Nebenwirkungsprofil zu erstellen und andererseits die Auswirkungen auf die Lebensqualität festzuhalten. Eine weitere Besonderheit von NIS ist, dass zuständige Behörden keine Genehmigung zur Durchführung erteilen, sondern lediglich vorab darüber informiert werden müssen. Allein die Ethikkommission muss vor Beginn über die Studie beraten. Die Anzahl der Studienteilnehmer beläuft sich auf eine deutlich höhere Anzahl. Durchschnittlich nehmen mehrere zehntausend Probanden teil, die in verschiedenen Forschungszentren behandelt werden.